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Wilhelm+Mayer Bau GmbH
Dr.-Alfons-Heinzle-Straße 38
6840 Götzis
Neubau Reichshofstadion, Lustenau
Von der Standortfrage, über die Anforderungen bis hin zur Finanzierung – die umfassende Erneuerung des Reichshofstadions in Lustenau hat eine bewegte Vorgeschichte. Die Vorbereitungen dauerten mehrere Jahre. 2023 fand dann der langersehnte Spatenstich statt. Das Projekt besteht unter anderem aus dem Neubau der Nord-, Ost- und Südtribüne. Mit der Gesamtfertigstellung im Juli 2025 rollt nun wieder der Ball im Reichshofstadion.
Mit der Umsetzung der Baumeisterarbeiten beauftragt, verantwortete Wilhelm+Mayer, gemeinsam mit ARGE-Partner Hilti&Jehle, die Bereiche Hochbau und Tiefbau. Damit dieses einzigartige Bauwerk entstehen konnte, sorgten bei Wilhelm+Mayer Bauleiter Kevin Kees, Polier Dieter Grabner und Manuel Ender samt Partien für eine präzise und effiziente Umsetzung aller Arbeitsschritte.
Das Reichshofstadion
Das Reichshofstadion wurde 1951 errichtet. Direkt am Rhein gelegen, dient das gemeindeeigene Fußballstadion seit jeher als Heimstätte des SC Austria Lustenau. Mitte der 90er Jahre wurde das Stadion saniert und in den darauffolgenden Jahren immer wieder adaptiert.
Seit 2017 laufen die Überlegungen und Planungen für eine umfassende Erneuerung. Den Architekturwettbewerb konnte die ARGE "bernardo bader architekten“, „walter angonese“ und „gbd ZT GmbH“ unter 17 eingereichten Projekten für sich entscheiden. Das neue Stadion soll in seiner Dimension und Charakter zu Lustenau passen, übersichtlich und nachhaltig. Der geschichtsträchtige Standort bleibt unverändert. Hinzu kommen jedoch ein zeitgemäßes Verkehrskonzept sowie bauliche Maßnahmen zum Schall- und Lichtschutz für das nahegelegene Wohngebiet. Baustart war im November 2023.
Platz für mehr als 5000 Zuschauer
Das Projekt umfasst die Errichtung der neuen Tribünen auf der Nord-, Ost- und Südseite sowie die komplette Infrastruktur, wie Kanalisation, Strom- und Wasserleitungen etc. Die bisherige Haupttribüne und das „Glashaus“ wurden in den Neubau integriert und teilweise modernisiert. Das Stadion hat nun ein Fassungsvermögen von 5.138 Zuschauern, davon sind 3.094 Sitzplätze und 2.044 Stehplätze.
Die neuen Ränge bestehen aus einer Stahlkonstruktion mit Holzbelägen auf einem Unterbau aus Sichtbeton-Decken und Wänden. Ein absolutes Highlight ist die neue Flutlichtanlage, bestehend aus vier Lichtmastpylonen, die ebenfalls in Sichtbeton ausgeführt wurden. Die Rückwände der neuen Tribünen sind Spezialanfertigungen aus Glas. Das Tribünendach beherbergt zwei LED-Anzeigetafeln und eine Photovoltaikanlage. Das Spielfeld ist mit einem Naturrasen (105x68m) samt Rasenheizung ausgestattet. Angrenzend an das Stadion befindet sich der Eingangsbereich mit Parkplätzen und modernen Fahrradabstellflächen. Ebenfalls neu: das „Austria Center“, ein Multifunktionsgebäude, welches der Verein in Eigenregie realisiert hat.
Straffer Zeitplan für Baumeisterarbeiten im Großformat
Die Bauarbeiten begannen im November 2023 mit dem Teilabbruch des alten Stadions. Der offizielle Spatenstich erfolgte Anfang Dezember. Für die Baumeisterarbeiten samt Infrastruktur wurde eine Bauzeit von Jänner bis Oktober 2024 determiniert. Die Gesamtfertigstellung erfolgte im Juli 2025. Das Projekt erforderte eine hohe Qualität und Zuverlässigkeit bei Technik, Material und Team.
Die Konstruktion des Stadions setzt sich aus einem Sockelbauwerk aus Beton, einem Tribünenbauwerk aus Holz und Stahl samt Rückwänden in Glasbauweise zusammen. Insgesamt wurden mehr als 400 Tonnen Bewehrungsstahl und 3550 m³ Beton eingebaut. Alle Decken, Wände, Treppen und Böden mussten in sichtbarem Ortbeton errichtet werden. Zusammen mit den Lichtmastpylonen, entspricht dies einer Sichtbetonfläche von 7150 m². Der Schalungsaufbau war entsprechend aufwendig. Es gibt keine Standardwände, sondern Wände mit vielen Verjüngungen und Abschrägungen. Ein weiterer sehr zeitintensiver Punkt waren die Decken. Die Neigung der Decken lag bei ca. 30°. Außerdem wurden fast sämtliche Bodenplatten nachträglich sandgestrahlt, insgesamt 2450 m².
40 Meter hohe Lichtmastpylone
Die vier Pylonen mit je einer Höhe von 40 Metern bilden als Bestandteil des Sockels das Tragwerk der Tribünenbauten und stellen gleichzeitig die Flutlichtanlage dar. Auch hier erfolgte die Ausführung in Sichtbeton. Das entsprechend umlaufende Arbeitsgerüst wurde mit hochgezogen. Ebenfalls die Schalung innen und außen. Denn jeder Turm verfügt im Innenteil über einen Hohlraum. Darin befindet sich eine Leiter, die den Zugang zur Technik der Flutlichter ermöglicht.
Mit viel Know-how, guter Zusammenarbeit und einem gemeinsamen Ziel vor Augen ist es gelungen, ein Stadion zu errichten, das sich nahtlos in die Region einfügt – und den Fans wie auch der Mannschaft eine großartige Bühne bietet.
FAKTEN:
