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Wilhelm+Mayer Bau GmbH
Dr.-Alfons-Heinzle-Straße 38
6840 Götzis
Otto Wohlgenannt im Interview
Die Dornbirner Unternehmerfamilie der Otto Wohlgenannt GmbH kann bereits auf beinahe 100 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Als Huf- und Wagenschmiedbetrieb gegründet, reicht das Leistungsspektrum heute vom Fahrzeugbau über LKW-Ladekräne und Baumaschinen bis hin zu umfassenden Service- und Reparaturleistungen. Das Unternehmen setzte mit Wilhelm+Mayer und Partnern die größte Betriebserweiterung seit Bestehen um. Ein Interview mit Geschäftsleiter Otto Wohlgenannt.
Herr Wohlgenannt, welche Meilensteine in der Firmengeschichte waren besonders prägend, und worin sehen Sie Ihre persönlichen Highlights?
Die Gründung unseres Unternehmens erfolgte im Jahr 1927; mein Vater Martin Wohlgenannt hat das Unternehmen 1960 übernommen. Damals nahm die Entwicklung der motorisierten Landwirtschaft und des Transportwesens Fahrt auf. Wir sind schon in den 1960er-Jahren in den Fahrzeugbau eingestiegen. 1964 haben wir die ersten LKW-Kräne montiert. Das war ein enormer Fortschritt. Im Laufe der Jahre wurden unsere Produkte immer mehr mit Technik versehen. Die heutige Hochleistungshydraulik gepaart mit der Elektronik und den diversen Sicherheitssystemen ist eine große Herausforderung für unsere Mitarbeiter.
Ich persönlich bin seit 1975 im Unternehmen tätig. 1986 übernahm ich den Betrieb in Dornbirn, Hintere Achmühle. 1992 bezogen wir den Standort in Dornbirn Wallenmahd. Damals haben wir uns dafür entschieden, unser Kipper-Kran-Programm mit Baumaschinen zu ergänzen. So konnten wir ab 1993 die ersten Kobelco-Bagger anbieten und sind seit dieser Zeit auch erfolgreicher Baumaschinenhändler samt Servicebetreuung.
Mit der Verdoppelung des damaligen Bestands erfolgte 2003 die nächste Betriebserweiterung. Ein weiterer Meilenstein war der Zusammenschluss mit der Firma Marte im Jahr 2010. Heute sind wir in verschiedenen Kernkompetenzen Marktführer in Vorarlberg: Fahrzeugbau, LKW-Kräne und Baumaschinen.
Wie Sie bereits erwähnt haben, wurde der Standort Dornbirn Wallenmahd kontinuierlich ausgebaut. Welchen Stellenwert hat das aktuelle Bauprojekt?
Diese Bauphase ist die größte Investition in unserer Firmengeschichte und gleichzeitig auch die komplexeste. So sind wir in den Bereichen LKW-Kräne und Fahrzeugbau sowie speziell auch bei Baumaschinen mit ihrem ganzen Zubehör stark gewachsen. Wir haben festgestellt, dass wir in vielen Bereichen eine gewisse Spezialisierung benötigen, um weiterhin höchste Qualität an Produkten, an Serviceleistungen und Lagerverfügbarkeiten bieten zu können. Das war die Herausforderung bei der Planung des Neubaus.
Im Obergeschoß der neuen Werkshalle entstand ein Hochregallager; dies brachte einige bauliche Herausforderungen mit sich. Wie kam es dazu und was war Ihnen bei der Gesamtplanung besonders wichtig?
Die Planungsschritte gingen über mehrere Jahre. Wir mussten überaus platzsparend möglichst viel verwirklichen. So haben wir uns schlussendlich für diese Variante entschieden, welche aber sicher auch die komplexeste Bauweise erfordert. Ziel ist es, den Neubau mit dem Bestand perfekt zu verbinden. Der Bestand bleibt im vollen Umfang erhalten. Dabei haben wir uns auf eine optimale Lagerbewirtschaftung mit bester Erreichbarkeit der Teile und Materialien konzentriert. Allein das Hochregallager umfasst 2.600 Palettenplätze. Die Kommissionierung liegt nun im Zentrum beider Firmenareale, also sowohl im Neubau als auch im Bestand.
Wie kam die Zusammenarbeit mit Wilhelm+Mayer zustande?
Wir pflegen eine lange persönliche Beziehung zu Wilhelm+Mayer. Vor rund 30 Jahren durften wir an Wilhelm+Mayer die ersten Kräne liefern und montieren. Seither schätzen wir die gute Zusammenarbeit, besonders auch unter der Leitung von German Wilhelm. Seine Handschlagqualität, Seriosität und Verlässlichkeit sind nach wie vor im Unternehmen erkennbar. Dafür sind wir sehr dankbar.
Im Neubau steht ein ganzes Stockwerk für die Lehrlingsausbildung zur Verfügung. Können Sie uns dazu und allgemein über die Lehrberufe bei Wohlgenannt Fahrzeugbau etwas erzählen?
Wir haben nun im zweiten Obergeschoß eine große Ausbildungswerkstätte mit allen technischen Voraussetzungen für unsere Lehrlinge. Seit Bestehen unseres Unternehmens bilden wir Lehrlinge aus. Aktuell sind dies 28 Lehrlinge in den Lehrberufen Fahrzeugbautechniker, Baumaschinentechniker und Bürokauffrau.
Nun bringt solch eine Betriebserweiterung auch einen Mehrwert für die Wirtschaft und die Menschen in der Region. Können Sie uns dazu ein paar Zahlen und Fakten nennen, beispielsweise: Wie viele neue Arbeitsplätze werden geschaffen?
Das Projekt ist so ausgerichtet, dass wir auch personell stark wachsen können. Geplant sind 20 bis 25 Arbeitsplätze zusätzlich.
Was sind Ihre Ziele? Kommen neben Dornbirn, Götzis und Thaur (Tirol) eventuell weitere Standorte dazu?
Weitere Standorte sind Zukunftsprojekte. Wir sind beispielsweise in Salzburg stark gewachsen. Mit Kobelco, einem unserer Hauptlieferanten, decken wir ein Drittel des Schweizer Marktes ab. Dort werden wir künftig Servicestellen vor Ort umsetzen.
Wie geht es mit Wohlgenannt Fahrzeugbau als Familienbetrieb weiter?
Ein Familienunternehmen ist eine Herausforderung, der wir uns zeitlebens stellen. Wir möchten die familiäre Unternehmenskultur auch künftig beibehalten. Ich bin stolz, dass mein Sohn Martin mittlerweile seit mehreren Jahren auch in der Geschäftsleitung tätig ist. Er war ein großer Initiator und Planer des aktuellen Neubaus; das Projekt entstammt seinen Überlegungen. Meine zwei Töchter und natürlich meine Frau arbeiten ebenfalls im Betrieb mit. Ich bin sehr froh, dass ich die gesamte Familie an meiner Seite habe und sie mich unterstützt.
Wir haben nun einiges über Ihr Unternehmen und die Betriebserweiterung erfahren. Jetzt würde uns abschließend noch interessieren: Wie ist Otto Wohlgenannt privat?
Ich bin ein absoluter Familienmensch und habe eine Riesenfreude damit, dass ich Opa von sechs Enkelkindern bin. Ich bin ein Naturbursch, gehe gerne wandern und biken. Auch die Musik ist meine Leidenschaft, ich spiele Tenorhorn in meiner Hobbyband.
Vielen Dank für das Gespräch!
(Fotos: Wilhelm+Mayer / Otto Wohlgenannt GmbH)