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25.06.2025

Betriebserweiterung der Otto Wohlgenannt GmbH in Dornbirn

Große Bauprojekte beeindrucken allein schon durch ihre Dimensionen und Volumina. Erfahrung, Innovation und Mut zu neuen Wegen sind dabei ebenso gefragt, wie die Fähigkeit zu Kommunikation und Zusammenarbeit. Kompetenzen, die wir bei Wilhelm+Mayer täglich leben und immer wieder unter Beweis stellen. So widmen wir uns nachfolgend einem unserer Hochbauprojekte: der Betriebserweiterung der Otto Wohlgenannt GmbH in Dornbirn, wo kürzlich die feierliche Eröffnung des Neubaus stattfand.

Bauherr und Bauprojekt

Die Ursprünge des heutigen Fahrzeugbauunternehmens Otto Wohlgenannt GmbH gehen zurück bis ins Jahr 1927. Die Geschäftsfelder und die Produktpalette haben sich seit damals fortlaufend weiterentwickelt. So bietet das Traditionsunternehmen heute angefangen vom Fahrzeugbau über LKW-Ladekräne und Baumaschinen bis hin zu umfassenden Service- und Reparaturleistungen ein breites Spektrum an. Damit wachsen auch die technischen und räumlichen Anforderungen an den Betrieb.

Bei der Erweiterung des Stammsitzes in Dornbirn Wallenmahd entstand eine Kombination aus Bürotrakt und Werkshalle, samt Technik- und Lagerräumen sowie einer großen Tiefgarage mit 160 Stellplätzen. Damit vergrößerte das Unternehmen seinen Zentralstandort um das Dreifache. Die Planung erfolgte durch das Architekturbüro DI Meinhard Rhomberg. Für die Umsetzung verantwortlich: ARGE Wilhelm+Mayer und Rhomberg Bau mit insgesamt 26 Mitarbeitern. Der zentrale sechsgeschossige Baukörper steht im rechten Winkel zum bestehenden Firmengebäude und verbindet die ebenso im Bau befindlichen neuen Produktions- und Reparaturhallen mit dem bestehenden Produktionsbereich.
In diesem Neubau entstanden Werkstätten, Büroflächen, Sozialräume, Lager mit Kommissionierung und ein Veranstaltungssaal. Zudem wurde im Neubau eine große Werkstätte für die Lehrlingsausbildung errichtet. Eine Durchfahrt unter dem zentralen Baukörper ermöglicht die beidseitige Erschließung der Produktionshallen sowohl von Norden als auch von Süden her.

Die Besonderheiten und Herausforderungen

Die vielfältigen Anforderungen an den Neubau machen deutlich, welche Herausforderungen zu meistern sind: das Kellergeschoß mit seinen gut 80 x 51 Metern und dem Verbindungsgang mit 25 x 9 Metern, das sechsstöckige Bürogebäude mit 37 x 40 Metern samt Technikzentrale mit insgesamt 28 Metern Höhe, die Produktionshallen mit den Grundmaßen von 68 x 34 Metern und einer Höhe von 11 Metern, zuzüglich eines Hochregallagers im ersten Stock. Die gesamte neu bebaute Fläche ist pilotiert. Der Neubau ist mit einer großzügigen Tiefgarage unterkellert. Dabei mussten Vorkehrungen in der Grundwasserhaltung getroffen werden. Die gesamte Baugrube wurde durch Spundwände umschlossen und eine offene Wasserhaltung wurde installiert.

Ein bemerkenswertes und durchaus untypisches Highlight dieses Bauprojekts ist das Hochregallager im Obergeschoß über den neuen Produktions- und Reparaturhallen. Die Hallendecken wurden mit TT-Platten errichtet. Auf diese vorgespannten und dadurch bis zu 9 cm überhöhten Fertigteilelemente, auch Rippendecke genannt, wurde anschließend ein 15-cm-Aufbeton mit derselben Überhöhung betoniert. Unter Volllast des Hochregals senkt sich die Überhöhung des Aufbetons und wird damit quasi eben. Die Toleranz liegt bei 8 mm auf knapp 1,50 m – mehr Spiel macht der Stapler des teilweise automatischen Lagersystems nicht mit. Hier geht es also um Präzision, passgenaue Durchführung, Material- und Planungssicherheit.

Für die Betriebserweiterung am Standort Dornbirn Wallenmahd mussten wir überaus platzsparend möglichst viel verwirklichen. Wir haben uns dabei auf eine optimale Lagerbewirtschaftung inkl. Erreichbarkeit der Teile und Materialien konzentriert. Die Lagerhaltung samt Kommissionierung liegt nun im Zentrum beider Firmenareale, also sowohl Neubau als auch Bestand.
 

Otto Wohlgenannt
Geschäftsleiter Otto Wohlgenannt GmbH
Foto von Otto Wohlgenannt, Geschäftsleiter der Otto Wohlgenannt GmbH in Dornbirn.

(das ganze Interview mit Otto Wohlgenannt finden Sie hier)

Teilweise werden die massiven Betondecken durch Betonkernaktivierung zur Heizung bzw. Kühlung genutzt. Die verlegten Leitungen der Betonkernaktivierung liegen im Beton zwischen den Bewehrungslagen und funktionieren ähnlich wie eine Fußbodenheizung.

Außergewöhnlich sind auch die Maße des Lastenlifts. Mit seinen 10 x 4,6 Metern und 10 Tonnen Tragkraft zählt er zu den größtmöglichen Lastenliften in Gewerbebauten. Generell ist beim gesamten Bau das Know-how aller Beteiligten gefragt, da neben dem Ortbetonbau auch zahlreiche Betonfertigteile verarbeitet wurden (Stützen, Träger, TT-Decken, Hohldielendecken, Omniaplatten, Sysprowände, Treppen etc.) – unter anderem wurden die 65 Fertigteiltreppen von unseren Spezialisten im Betonfertigteilwerk in Klaus produziert.

Das Team

Abstimmung und Kommunikation sind bei einer Arbeitsgemeinschaft wesentliche Komponenten für ein erfolgreiches Bauprojekt. Hierfür werden Mitbewerber zu Partnern – eine Notwendigkeit, um solche Projekte durchführen zu können. Bei der Betriebserweiterung der Otto Wohlgenannt GmbH war Wilhelm+Mayer im Hochbau mit Bauleiter Kevin Kees und Polier Wolfgang Kathan vertreten. Eine gut durchdachte Organisation war dabei ebenso wichtig wie eine strukturierte Vorgehensweise. Auch zwei Lehrlinge von Wilhelm+Mayer durften hier praxisnahe Erfahrung sammeln. Sowohl die Kompetenz der Lehrlinge als auch die Betreuung durch die Verantwortlichen und die Sicherheitsvorkehrungen auf der Baustelle, ließen den Einsatz der Auszubildenden zu – eine Bereicherung ihrer Lehrzeit.

Die Umsetzung eines großen Bauprojekts führt nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern zum Erfolg. Dies betrifft sämtliche Bereiche, sowohl Planung und Organisation als auch die Bautätigkeit selbst mit den Fachkräften vor Ort. Die Summe an Know-how, Erfahrung und Innovation erzielt das bestmögliche Ergebnis. Doch auch Logistik, Back-Office oder Einkauf greifen wie gut geölte Rädchen ineinander. Diese Kombination macht Bauen mit Wilhelm+ Mayer aus – bei kleinen wie auch bei großen Bauprojekten.

Diese Baustelle war eine Herausforderung für jeden einzelnen Beteiligten. Kompetente und zuverlässige Arbeiter auf der Baustelle sind das A und O, damit solch ein Großprojekt termingerecht bewältigt werden kann. Natürlich gab es auch stressige Tage – umso schöner war es jedoch, täglich die Baustelle wachsen zu sehen.

Kevin Kees
Bauleiter Hochbau
Portrait von Kevin Kees

FAKTEN:

8.750 m³ Beton
790 Tonnen Stahl
2.750 m² Deckenfertigteile (TT-Decke)
5.300 m² Deckenfertigteile (Hohldielendecke)
11,50 m hohe Wände
65 Fertigteiltreppen
Luftbild von der Baustelle Betriebserweiterung Fahrzeugbau Wohlgenannt in Dornbirn.
Innenaufnahme der Hochbaustelle Betriebserweiterung Fahrzeugbau Wohlgenannt Dornbirn.

(Fotos: Wilhelm+Mayer / Otto Wohlgenannt GmbH)

Christian Küng, Leiter der Abteilung Hochbau bei Wilhelm-Mayer Bau

Ihr Ansprechpartner

Ich bin gerne für Sie da

BM Christian KüngBereichsleiter Hochbau/Zentralkalkulation